[…]
1. Ausschnitt: 2A, 34:03-39:04

K Die GND führt Roberto Kahn-Heymnann unter seinem Pseudonym Roberto de la Barca. Unter diesem Pseudonym veröffentlichte er in Spanien mindestens drei Romane sowie weitere Beiträge in Zeitschriften, u.a. auch das Gedicht "Eterna Vendimia" (1941) in der falangistischen Zeitschrift "Yugo y Flechas". Wie es zu dieser Veröffentlichung kam, konnte im Rahmen dieses Projektes nicht geklärt werden.: Aber als das nun wegfiel…
B: Ja.
K: Nur Jura studieren, das führte zu nichts.
B: Ja.
K: Ich wäre ein kleiner Assessor irgendwo geworden…
B: Ja.
K: Und hätte immer in Spanien bleiben müssen.
B: Ja.
K: Stattdessen bin ich 1952 nach Deutschland zurückgekehrt. Bin erstmal nur gekommen, um Travemünde zu sehen, weil meine Großeltern und Eltern mir erzählten, daß sie hier jeden Sommer mit mir dort waren. Dann wollte ich das Haus in der Isestraße sehen, wo ich geboren bin, das Haus in der Hansastraße. Und dann kam ich durch Lübeck, und da stand dran, British Centre „Die Brücke“, ein Vortrag über China. Bin ich reingegangen, und hab‘ ich gedacht, was der Chinese kann, das kann ich auch, einen Vortrag halten. Und habe dann mit einem Ehepaar Mertens gesprochen, einem reizenden Ehepaar, und habe gesagt, ich bin hier, eigentlich als Tourist, ich würde Ihnen gern einen Vortrag über Spanien halten. Ich habe in Spanien selbst schon viele Vorträge gehalten. Ganz unpolitisch allerdings…
B: Ja.
K: Denn ich bin in vier Wochen wieder in Spanien, sonst habe ich die größten Schwierigkeiten. Spitzel gibt es überall. Und da haben sie gesagt: Einverstanden! Kommen Sie in acht Tagen, wir zahlen soundsoviel. Wir laden Sie auch zum Mittagessen ein, wir zahlen Ihnen die Hin-und Rückfahrt von Hamburg. Und das habe ich gemacht. Und als ich da war, haben sie gesagt, der Vortrag war so schön. Wir haben uns überlegt, wir werden an alle British Centre „Die Brücke“ schreiben, daß man sie nimmt. Und dann haben sie nach Neumünster und nach Kiel und nach Flensburg, wo ne „Brücke“ war, geschrieben, und ich habe in Schleswig-Holstein angefangen, Vorträge zu halten mit dem enormen Honorar von 20 Mark pro Vortrag.
B: Ja.
K: Aber als ich später dann, ich war immer mein eigener Manager, ich habe alle Korrespondenz selbst erledigt, und ich war 33 Mal in Deutschland und habe hun… 1300 Vorträge gehalten. Aber nicht nur in Deutschland.
B: Ja.
K:In der Schweiz, in Dänemark, in Österreich, in Holland, in Spanien, in Portugal, über die verschiedensten Themen: „Das Leben im modernen Spanien“, „Märchenland Spanisch Marokko Spanisch-Marokko war ein spanisches Protektorat das von 1912 bis 1956 bestand“, dann erfand meine Mutter für mich den Titel „Spanien und Portugal - Die ungleichen Geschwister“ - inzwischen kannte ich Portugal als Tourist sehr gut - „50 Jahre spanisches Theater“, „Juden und Judentum in Spanien“, „Film und Filmindustrie in Spanien“. Das war also eine ganze Reihe Titel dort.
B: Ja.
K: Aber immer wieder verlangt wurde „Das Leben im modernen Spanien“. […] Rausgekürzt: über die Vorträge und die notwendigen Anpassungen in der Zeit 1952 bis 1969 (inhaltlich, technisch) Ich sprach in christlichen Vereinen junger Männer, in jüdischen Gemeinden, in jüdischen Frauenvereinen. Bei Juden nahm ich allerdings kein Honorar.
B: Mhm.
K: Die Gemeinden waren alle noch in sehr schlechter pekuniärer Verfassung. Ich sprach in Kammertheatern, in Volkshochschulen, in Volksbildungswerken, w… in Krankenhäusern, in Lungenheilstätten, und zwar vom Saargebiet bis rauf nach Apenrade bei Dänemark, und zur anderen Seite hin von fast Böhmen, von der Grenze da Hof an der Saale und diesen Orten bis zur anderen Seite, bis Kleve und Geldern.
B: Mhm.
K: Ich reiste immer hin und her, immer hin und her. Oft war ich von vierundzwanzig Stunden zwanzig Stunden im Zug. Ich habe auf mancher Tournee in dreißig Betten geschlafen.
B: […] Herr Kahn, wie waren dann Ihre ersten Eindrücke von Deutschland ‘52? K: Ja, die waren niederschmetternd. Niederschmetternd. Ich kam an in München. Und es war alles zerstört und ich konnte kein Zimmer finden. Und ich… dann wurde ich allerdings sehr nett untergebracht, sehr gut untergebracht vom Asta, der half mir von Anfang an. Gemeinde konnte mir gar nicht helfen, denn die meisten Juden waren nicht in München, sondern im Lager Wolfratshausen Das Lager Wolfrathshausen auch als Lager Föhrenwald bekannt, diente bis 1957 als Lager für jüdische displaced persons.. Das ist nahe bei Geiselgasteig, in der Gegend, da bin ich auch hingefahren und habe sie besucht. Waren alle in schrecklichem Zustand, denn alle hatten Tuberkulose oder sonst eine Krankheit, sodaß sie in Israel nicht einwandern konnten. Man hatte aber auch keine Wohnung für sie. Und ich wurde aber sehr nett im Studentenheim ah… empfangen. Ich sagte gleich, daß ich Jude bin, und freundete mich sehr an mit einem Freiherrn von Ungern-Sternberg, mit dem ich Jahrzehnte in Verbindung stand. Heute ist er ein alter Arzt, wahrscheinlich schon im Ruhestand, in Detmold. Er war aus der berühmten baltischen Familie Ungern-Sternberg. Aber in München wollte ich keinesfalls bleiben.
B: Ja.
K: Ich war doch eigentlich nur gekommen, um mir Deutschland ein bißchen anzusehen in Ferien. […]

2. Ausschnitt 2A, 40:56-43:46 (in Auszügen)

Es ist so: Ich bin 1952 nach Deutschland gegangen. Durch Zufall hab ich den ersten Vortrag gehalten. Daraus entstanden eben die 33 Reisen nach Deutschland und die 1300 Vorträge in Mitteleuropa. 1969 aber, ich wollte noch weiter Vorträge halten, ich war ja noch jung, wurde mein Vater sehr krank, meine Großmutter war gestorben, meine Mutter war allein mit ihm, un… er war schon ziemlich alt, und so habe ich die Tourneen gelassen und bin dann bei meinen Eltern in Spanien geblieben und habe wieder angefangen, Unterricht zu geben.
B: Mhm. […]  Rausgekürzt: Arbeit als Privatlehrer in Spanien (Erwachsenenbildung, Übersetzungen) K: Und nachdem ich nun nicht mehr nach Deutschland konnte, habe ich zu meinen Eltern gesagt, unter Franco will ich aber nicht mehr leben, dann gehen wir lieber nach Portugal. […]  Rausgekürzt: Vater will erst nach Pensionierung nach Portugal, über Alter und Tod der Eltern B: Und sie haben dann mit den Eltern gemeinsam in Lissabon gelebt? K: Ich habe immer mit meinen Eltern gelebt.
B: Ja.
K: 61 Jahre mit meiner Mutter, 35 Jahre mit meiner Großmutter…
B: Ja.
K:Und 64 Jahre mit meinem Vater.
B: Ja.
K:Nur eben dann nicht, wenn ich gerade hier war.
B: Ja.
K: Ich kam dreimal im Jahr hier und blieb jedesmal drei Monate.
B: Ja.
K: Fuhr dann aber immer zu Weihnachten oder zu jüdischen Feiertagen schnell nach Spanien.
B: Ja.
K: Ich fuhr fast immer im Zug.
B: Ja.
K: Das Fliegen war sehr teuer damals
B: Ja.
B: Was würden Sie sagen, wo Ihre Heimat ist? K: Das ist eine sehr schwere Frage, die ich mir gerade gestern gestellt habe. Meine Heimat ist Hamburg, ich bin ein großer Lokalpatriot, und meine Mutter war es auch.
B: Ja.
K: Aber ich kann nicht sagen ich fühle mich als Deutscher oder Deutschland ist meine Heimat.
B: Mhm
K: Die dreißig umgekommenen Verwandten hindern mich vollkommen daran…
B: Ja.
K:Und die sechs Millionen ermordeter Juden, obwohl ich sehr viel arische deutsche Freunde habe
B: Ja.
K: Mit denen ich in Korrespondenz stehe, die mich hier besuchen und die ich besuche, über ganz Deutschland und auch über das Ausland verstreut. Ich komme auch mit deutschen Nichtjuden sehr viel in Portugal zusammen, weiß aber mit Sicherheit, die waren nie Nazis, und die ganzen Familien waren schon demokratisch.
B: Ja.
K: Ich kann aber nicht sagen, Spanien ist ganz meine Heimat, trotzdem ich nur sieben Jahre alt war…
B: Ja.
K: Und ich einen spanischen Paß hab’, denn ich habe auch zuviel Unangenehmes in Spanien auch erlebt. Portugal ist erst recht nicht meine Heimat, denn ich war ja schon 47 Jahre alt, als ich hinkam, aber ich lebe sehr gerne da, und würde sehr, sehr ungern und nur gezwungenermaßen weggehen. Ich hab’ sogar mein Grab schon zwischen meinen Eltern auf dem jüdischen Friedhof gekauft. […]

3. Ausschnitt: 2B, 01:04-06:46 (gekürzt)

B: Sind Sie religiös? K: Ja
B: Sind Sie…
K: Aber nicht orthodox.
B: Ja.
K: Ich bin gar nicht orthodox erzogen. Mein Großvater war im Kuratorium der Neuen Dammtor-Synagoge hier in Hamburg. Das, das war in der Beneckestraße, und das war die Synagoge der Traditionellen. Es gab aber noch zwei andere große, viel größere Synagogen, a-an Mitgliederzahl schon; das war die Synagoge am Bornplatz, da gingen nur meine ganz orthodoxen Verwandten hin. Das waren meine Großeltern und Eltern nicht.
B: Ja.
K: Und dann gab‘s noch den Tempel in der Oberstraße, in dem ich viele Vorträge gehalten habe für den NWDR, heute, ist es glaub ich nur noch Norddeutscher Rundfunk, damals war es Nordwestdeutscher Rundfunk. Und ich war sehr entsetzt, daß der Tempel verkauft worden ist von der jüdischen Gemeinde aus Mangel an Juden, und äh… noch draußen die Menora zu sehen war und drinnen so weltliche Dinge zu sprechen, war mir nicht angenehm.
B: Ja. […]  Rausgekürzt: Über die Geschichte des Tempels sowie der Dammtor-Synagoge
K: Als ich nach Hamburg zurückkam, ‘52, gab es nur die ganz kleine Synagoge in der Kielortallee. Das war eine Privatsynagoge eines Altersheims.
B: Ja.
K: Die alten Leute waren ermordet worden oder gestorben, und da hat man dann aus dieser winzig kleinen Privatsynagoge die einzige gemacht.
B: Ja.
K: Und gegessen haben wir an den Feiertagen unter Leitung von Ober, ähm, -landesrabbiner Dr. Holzer, der auch meine Eltern schon getraut hatte, im Altersheim in der Sedanstraße. […] Rausgekürzt: Zur Frage des heutigen Standorts des jüdischen Altersheims und über die Funktion des Gebäudes in der Schäferkampfsallee (Verwaltung der jüdischen Gemeinde)B: Ja.
K: Ich nehme aber an, daß das uralte Haus in der Sedanstraße wohl durch ein neues ersetzt ist.
B: Jaja, jaja.
K: Denn heute hat man doch Badezimmer.
B: Jaja, jaja.
K: Das hatte ja keine Badezimmer
B: Ja.
K:Es hatte nur ganz wenig…
B: Ja.
K: Also…
B: Ja.
K: Sanitäre Einrichtungen…
B: Ja.
K: Und die Leute waren aber mit allem zufrieden, denn sie hatten gerade das Lager überlebt. Es gab uralte Leute dort, die haben drei Jahre in Theresienstadt auf dem Fußboden geschlafen.
B: Ja.
K: Eine Freundin meiner Großmutter, mit der ich dort zusammen war, man fand gar nichts dabei, daß ganz junge Menschen - ich war 27 und sie war 80 - in einem Haus wohnen. Es war ja das einzige jüdische Haus, was es noch gab. In der Zeit waren die Judenhäuser, ich glaube, in der Bundesstraße, nur für Familien.
B: Ja.
K: Und dies war aber auch für Vorübergehende, und es kam mancher hierher, um Gräber zu besuchen.
B: Ja, ja.
K: Und die durften dann alle in der Sedanstraße essen.
B: Ja.
K: Man zahlte dafür, aber ich glaube, nur drei Mark.
B: Ja.
K: Und es war koscheres Essen, und der, vorgebetet hat der Rabbiner.
B: Ja.
B: Herr Kahn, hätten Sie sich zu irgendeinem Zeitpunkt vorstellen können, nach Deutschland zurückzukehren? K: Oh ja, durchaus. Durchaus. In den fünziger und sechziger Jahren konnte ich mir das durchaus vorstellen. Ich war sehr viel jünger, und hatte mich sehr gut eingewöhnt, besonders in Hamburg. Ich hätte gerne nochmal hier gewohnt, ich hatte viele Angebote, aber mein Vater wollte auf keinen Fall zurück, er konnte nicht darüber wegkommen, daß seine ganze Familie ausgerottet war.
B: Ja.
K: Und hat gesagt: Mutti und ich, wir können dir dahin nicht folgen. Da habe ich gesagt: Dann gehen wir nach Portugal, da könnt ihr mir hinfolgen. Aber ich wäre gerne Hamburg gezogen, ja.
B: Ja.
K: Man hat zu der Zeit uns Juden sogar einen bestimmten und ziemlich hohen Betrag angeboten und eine billige Wohnung, wenn wir uns verpflichteten, hier zu leben und hier ein Geschäft aufzumachen.
B: Ja.
K: Das hätte ich gemacht. Vielleicht ein Buchgeschäft.
B: Ja.
K: Aber ich wollte meine Eltern doch nicht definitiv verlassen.
B: Ja.
K: Ich war der einzige Sohn, und…
B: Ja.
K: Meine Großmutter war schon sehr, sehr alt, meine Eltern waren ältere Leute, hatten keine weiteren Verwandten als mich.
B: Ja.
K: Und da wollte ich nicht, daß wir uns trennen.
B: Ja.
K: Aber das hätte ich mir durchaus vorstellen können.
B: Tatsächlich?
K: Ich hatte so viel gut jüd...
B: Obwohl…?
K: So viel gute christliche Freunde. Außerdem hat es, als ich den jüdischen Jugendclub in Hamburg gegründet hab, 1952, waren wir 27 junge Juden, die heute wahrscheinlich 27 alte Leute sind, wenn sie noch leben, aber nicht einer ist geblieben. Sie sind alle nach Palästina weiter gewandert, nach Kanada, nach Nordamerika…
B: Ja.
K: Ich habe keinen mehr gefunden, ich habe mich erkundigt.
B: Ja.
K: Ich habe auch die Listen durchgesehen. Und als ich dann später noch hier war, hat’s mich weniger interessiert, weil ich gar keine Freunde mehr hatte, die meisten Juden Perser und andere Ausländer waren, äh, keine Aschkenasim, keine Hamburger, da war auch kein Kontakt mehr.
B: Ja.
K: Da hat mich immer noch weiter Ida Ehre gelockt mit den Kammerspielen, Inge Meysel, die auch Jüdin ist, äh, andere Schauspieler, ich kannte Ernst Deutsch sehr gut, nach dem heute ja ein Theater heißt.
B: Ja
K: Aber dann waren zuviel Jahre auch wieder dafür vergangen.
B: Ja.
K: Und heute möchte ich doch nun bleiben, wo ich bin, nachdem ich endlich zur Ruhe gekommen bin mit 70.
B: Ja, ja.
K: Ich bin jetzt 70 geworden.
B: Ja.
[…]

[…] First section: 2A, 34:03-39:04


Roberto Kahn-Heymann The GND lists Roberto Kahn-Heymnann under his pseudonym Roberto de la Barca. Under this pseudonym, he published at least three novels in Spain as well as other articles in magazines, including the poem “Eterna Vendimia” (1941) in the Falangist magazine “Yugo y Flechas”. How this publication came about could not be clarified within the scope of this project.: But when that fell by the wayside…
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: Just studying law, that did not lead to anything.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: I would have become a small assessor somewhere…
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: And I would always have had to stay in Spain.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: Instead, I returned to Germany in 1952. At first I only came to see Travemünde because my grandparents and parents told me about having been there with me every summer. Then I wanted to see the house in Isestrasse where I was born, the house in Hansastrasse. And then I went through Lübeck, and there was a notice saying British Centre “Die Brücke”  “The Bridge”, a lecture on China. I went in and thought, what the Chinese can do, I can do too, give a lecture. And then I spoke to a Mr. and Mrs. Mertens, a lovely couple, and said, I am here, actually as a tourist, I would like to give you a lecture on Spain. I have already given many lectures in Spain myself. Quite apolitically, though…
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: For I will be back in Spain in four weeks, otherwise I will have the major problems. There are informers everywhere. And they said: Agreed! Do come in eight days, we will pay you such and such a sum. We will also take you to lunch, we will cover your return trip from Hamburg. And that is what I did. And when I was there, they said the lecture was so nice. We thought about writing to all “Die Brücke” British Centres to ask them to take it. And then they wrote to Neumünster and to Kiel and to Flensburg, where there was a “Brücke,” and I started giving lectures in Schleswig-Holstein for the enormous fee of 20 marks per lecture.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: But then later on, I was always my own manager, I did all the correspondence myself, and I went to Germany 33 times and gave hun... 1,300 lectures. But not just in Germany.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: In Switzerland, in Denmark, in Austria, in Holland, in Spain, in Portugal, on a wide variety of topics: “Life in Modern Spain,” “Fairytale Land of Spanish Morocco Spanish Morocco was a Spanish protectorate that existed from 1912 to 1956,” then my mother invented the title “Spain and Portugal – Unequal Siblings” for me – by then I knew Portugal very well as a tourist – “50 Years of Spanish Theater,” “Jews and Judaism in Spain,” “Film and the Film Industry in Spain.” So that was a whole series of titles right there.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: But “Life in Modern Spain” was always in demand.  Abridged: about the lectures and the necessary adaptations in the period 1952 to 1969 (content, technical)I spoke at Young Men’s Christian Associations, Jewish congregations, Jewish women’s associations. But I did not take any fees from Jews.
Sybille Baumbach: Mhm.
Roberto Kahn-Heymann: The congregations were all still in very poor financial shape. I spoke in Kammertheater [small-stage theaters], in community colleges, in nations education centers, w... in hospitals, in lung sanatoriums, from the Saar region up to Apenrade [Aabenraa] near Denmark, and on the other side almost from Bohemia, from the border there at Hof an der Saale and these places all the way to the other side, up to Cleves and Guelders.
Sybille Baumbach: Mhm.
Roberto Kahn-Heymann: I was always traveling back and forth, always back and forth. I was often on the train for 20 hours out of every 24 hours. I slept in 30 beds on many a tour.
Sybille Baumbach: [...] Mr. Kahn, what were your first impressions of Germany in ‘52?
Roberto Kahn-Heymann: Well, they were devastating. Devastating. I arrived in Munich. And everything was destroyed and I could not find a room. And I... but then I was given very nice accommodation, very good accommodation by the General Students’ Committee, who helped me right from the start. The congregation could not help me at all, because most of the Jews were not in Munich, but in the Wolfratshausen The Wolfrathshausen camp was also known as Föhrenwald camp served as a camp for Jewish displaced persons until 1957. camp. That is near Geiselgasteig, in that area, and I went there to visit them. They were all in a terrible state, because they all had tuberculosis or some other illness, so they could not emigrate to Israel. But there was no accommodation for them either. And I was ah... welcomed very warmly in the student's dormitory. I said straight away that I was Jewish and became very friendly with a Baron von Ungern-Sternberg, with whom I had been in contact for decades. Today he is an old doctor, probably already retired, in Detmold. He was from the famous Baltic Ungern-Sternberg family. However I certainly did not want to stay in Munich.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: I had actually only come to see a bit of Germany on vacation.
[…]

Second section 2A, 40:56-43:46 (in excerpts)

It is like this: I went to Germany in 1952. I gave my first lecture by chance. This resulted in 33 trips to Germany and 1,300 lectures in Central Europe. But in 1969, when I wanted to continue giving lectures, as I was still young, my father became very ill, my grandmother had passed away, my mother was alone with him, and... he was already quite old, and so I stopped touring and stayed with my parents in Spain and started teaching again.
Sybille Baumbach: Mhm.
 Abridged: Work as a private teacher in Spain (adult education, translations) Roberto Kahn-Heymann: And after I could no longer go to Germany, I said to my parents that I did not want to live under Franco anymore, so we had better go to Portugal.
 Cut out: Father only wants to go to Portugal after retirement, about parents' age and death. Sybille Baumbach: And you then lived with your parents in Lisbon?
Roberto Kahn-Heymann: I always lived with my parents.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: Sixty-one years with my mother, 35 years with my grandmother...
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: And 64 years with my father.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: The only time I did not was when I was here.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: I came here three times a year and stayed for three months each time.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: But then I always went to Spain quickly for Christmas or Jewish holidays.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: I almost always traveled by train.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: Flying was very expensive back then.
Sybille Baumbach: Yes.
Sybille Baumbach: Where would you say your home is?
Roberto Kahn-Heymann: That’s a very difficult question, which I asked myself just yesterday. My home is Hamburg, I am a great local patriot, and my mother used to be as well.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: But I cannot say that I feel German or that Germany is my home.
Sybille Baumbach: Mhm.
Roberto Kahn-Heymann: The 30 relatives who perished completely prevent me from…
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: And the six million murdered Jews, although I have a lot of Aryan German friends.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: With whom I am in correspondence, who visit me here and whom I visit, all over Germany and also abroad. I also meet a lot of German non-Jews in Portugal, but I know for sure that they were never Nazis and all their families had already been democratic.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: But I cannot say that Spain is my home, even though I was only seven years old...
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: And even though I have a Spanish passport, because I also experienced too many unpleasant things in Spain. Portugal is certainly not my home either, because I was already 47 years old when I went there, but I really like living there and would be very, very reluctant to leave. I even bought my grave between my parents in the Jewish cemetery.
[…]

Third section: 2B, 01:04-06:46 (abridged)

Sybille Baumbach: Are you religious?
Roberto Kahn-Heymann: Yes
Sybille Baumbach: Are you…
Roberto Kahn-Heymann: But not orthodox.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: I was not brought up orthodox at all. My grandfather was on the board of trustees of the Neue Dammtor Synagogue here in Hamburg. That was in Beneckestrasse, and that was the traditional synagogue. But there were two other large, much larger synagogues, in terms of membership; that was the synagogue on Bornplatz, where only my very orthodox relatives went. My grandparents and parents did not.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: And then there was the temple in Oberstrasse, where I gave many lectures for Nordwestdeutscher Rundfunk [North West German Broadcasting Corporation], today I think it is just Norddeutscher Rundfunk, back then it was Nordwestdeutscher Rundfunk. And I was very horrified that the temple had been sold by the Jewish Congregation for lack of Jews, and uh... that the menorah could still be seen outside and that such secular things were being spoken inside was uncomfortable for me.
Sybille Baumbach: Yes.
[…] Abridged: About the history of the temple and the Dammtor Synagogue Roberto Kahn-Heymann: When I came back to Hamburg in ‘52, there was only the very small synagogue in Kielortallee. It was a private synagogue belonging to a retirement home.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: The old people had been murdered or had died, and then this tiny private synagogue was turned into the sole one.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: And on holidays, we ate at the retirement home in Sedanstrasse under the direction of the chief, um, regional rabbi Dr. Holzer, who had also married my parents.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: But I assume that the ancient house in Sedanstrasse has been replaced by a new one.
Sybille Baumbach: Yes indeed, yes indeed.
Roberto Kahn-Heymann: Because today you do have bathrooms.
Sybille Baumbach: Yes indeed, yes indeed.
Roberto Kahn-Heymann: It did not feature bathrooms then.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: It only had very modest…
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: Like...
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: Sanitary facilities...
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: And the people were happy with everything, because they had just survived the camp. There were very old people there who had slept on the ground for three years in Theresienstadt.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: A friend of my grandmother’s, with whom I was there, people did not think anything of the fact that very young people – I was 27 and she was 80 – were living in one house. After all, it was the only Jewish house left. At that time the Jewish houses, I think in Bundesstrasse, were only for families.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: And this one was also for short-term residents, and quite a few people came here to visit graves.
Sybille Baumbach: Yes, yes.
Roberto Kahn-Heymann: And they were all allowed to eat at Sedanstrasse.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: They paid for it, but I think only three marks.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: And it was kosher food, and the rabbi said the prayers.
Sybille Baumbach: Yes.
Sybille Baumbach: Mr. Kahn, could you have imagined returning to Germany at any time?
Roberto Kahn-Heymann: Oh yes, absolutely. Absolutely. In the 1950s and 1960s, I could definitely imagine it. I was much younger and had settled in very well, especially in Hamburg. I would have liked to live here again, I had many offers, but my father did not want to go back under any circumstances, he could not get over the fact that his whole family had been wiped out.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: And he said: Mom and I cannot follow you there. So I said: Then we will go to Portugal, you can follow me there. But I would have liked to have moved to Hamburg, yes.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: At the time, we Jews were even offered a certain and quite large sum of money and a cheap apartment if we committed to living here and opening a business here.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: I would have done that. Maybe a bookshop.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: But I did not want to leave my parents for good.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: I was the only son, and…
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: My grandmother was already very, very old, my parents were elderly people, they had no other relatives besides me.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: And I did not want us to separate.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: But I could have imagined that.
Sybille Baumbach: Really?
Roberto Kahn-Heymann: I had so much good Jew...
Sybille Baumbach: Despite the fact...?
Roberto Kahn-Heymann: So many good Christian friends. Besides, when I founded the Jewish youth club in Hamburg in 1952, we were 27 young Jews who are probably 27 old people today, if they are still alive, but not one of them stayed. They all emigrated to Palestine, to Canada, to North America...
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: I did not find a single one any more, I asked around.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: I also looked through the lists. And when I was here again later, I was less interested because I did not have any more friends; most of the Jews were Persians and other foreigners, uh, no Ashkenazim, no Hamburg natives, there was no more contact.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: I was still attracted by Ida Ehre with the Kammerspiele [a type of intimate theater], Inge Meysel, who is also Jewish, uh, other actors, and I knew Ernst Deutsch very well, after whom a theater is named today.
Sybille Baumbach: Yes,
Roberto Kahn-Heymann: But then once more many years had passed for that as well.
Sybille Baumbach: Yes.
Roberto Kahn-Heymann: And today I want to stay where I am, now that I have finally come to rest at 70.
Sybille Baumbach: Yes, yes.
Roberto Kahn-Heymann: I have turned 70 now.
Sybille Baumbach: Yes.
[…]